Heute trafen wir uns am Bahnhof, und zu großem Erstaunen waren nur wenige Natrixlerinnen und Natrixler vor Ort. Bald begaben wir uns zum Zug, der uns nach Brig bringen sollte. In Winterthur waren Louis und Senekeh schon zugestiegen, und in Bern wurden wir dann vollzählig. Wir werwölfelten größtenteils und unterhielten einen ganzen Wagon.
In Brig stiegen wir auf eine eher kleine Bahn, die uns nach Mörel bringen sollte. Bereits während der Fahrt bemerkten wir, dass es regnete, und wappneten uns entsprechend. Von Mörel aus fuhren wir mit der Gondel nach oben, und der Nebel wurde immer dichter! Bis wir mitten in der Suppe anhielten und ausstiegen. Zum Naturfreundehaus ging es nicht mehr lange, und wir kämpften uns durch den Nebel.
Foto: Ruben Lippuner
Dort angekommen, zogen wir alles Mögliche ab und richteten unsere Zimmer ein. Danach assen wir im Esszimmer zu Mittag und spielten Spiele bis um 16:00 Uhr, als sich alle wieder anzogen und zu einer weiteren Gondelbahn marschierten. Mit dieser fuhren wir bis ganz zum Aletschgletscher hinauf. Selbst oben war es ungemütlich, und der Wind pfiff uns um die Ohren. Den Gletscher sah man eher nicht. So marschierten wir plaudernd los, und schon bald ging es bergab. Um Punkt 18:00 hörten wir den ersten Hirsch. Nur kurz hörten wir das Motor-ähnliche Geräusch, und bald war es auch schon wieder verschwunden. Stillschweigend liefen wir weiter Talwärts. Kurz darauf blieben wir wieder stehen, weil wir regelmässig ein einzelnes Hirsch-Röhren hörten. Nach diesem Hirsch jedoch blieb es still, auch wenn wir immer wieder anhielten und versuchten zu hören. Dann kam die verfrühte Nacht, auch der Nebel und die Wolken trugen dazu bei, dass es immer dunkler wurde. So stolperten wir still und nass hinter Martin her, bis die endgültige Dunkelheit über uns hereingebrochen war und die Taschenlampen angemacht wurden. Immer weiter nach oben marschierten wir. Dann drang das Licht eines Hauses durch den Nebel, und wir hatten den höchsten Punkt erreicht. Wir liefen in rassigem Tempo nach unten, und schon bald sahen wir die Lichter der Riederalp. Nass bis auf die Knochen kamen wir um halb 9 in die Pizzeria und schälten uns aus unzähligen nassen Schichten. Wir setzten uns und bestellten.
Foto: Ruben Lippuner
Langsam trockneten wir, und das Stillschweigen verflüchtigte sich. Das Grausamste am ganzen Tag aber war, als wir uns, nachdem wir alle wieder trocken und warm waren, wieder in die nassen Kleider zwängten, um noch die 20 Minten nach Hause zu gehen. Auf dem Weg begegneten uns noch zwei dicke Kröten. Um 11 fielen wir alle müde ins Bett, zumindest im Mädchenzimmer.
Am nächsten Morgen standen wir erst um 7 auf und assen Frühstück. Um halb 10 liefen wir zur selben Bahnstation wie gestern. Heute hatte es sogar nur Wolkenfetzen, die knapp auf unserer Höhe schwebten, und ab und an sah man den Aletschgletscher.
Foto: Martin Zollinger
Wir liefen los, allerdings machten wir immer wieder Pausen, und so kamen wir nur schleichend voran. Einmal riss die Wolkendecke so fest auf, dass wir das Matterhorn sehen konnten.
Foto: Martin Zollinger
Danach verschluckten uns die Wolken aber wieder, und wir gingen weiter. Wir begegneten einem Molch, aber sonst war die Gegend bis auf ein paar Menschen so gut wie tot. An einem Ort liessen wir unsere Rucksäcke zurück und gingen etwas weiter nach unten in ein Naturschutzgebiet. Dort verweilten wir einige Zeit. Allerdings sahen wir nur Tannenhäher und eine wunderschöne Landschaft. Bald wurde es vielen zu langweilig, und so wollten wir noch die Fahlsegler in Brig ansehen. Dafür mussten wir allerdings ziemlich schnell machen. So hasteten wir den Berg wieder hoch zu unseren Rucksäcken und weiter zur Mittelstation. Als wir aus der Bahn kamen, stürmten wir ins Naturfreunde Haus und packten noch den Rest. Angefangen hatten wir bereits vor dem Frühstück. Als die anderen kamen, die Langsameren, gingen die ersteren bereits wieder los. Hinten sang man Mani Matter Lieder, und vorne schrie man die anderen an, dass sie gefälligst schneller laufen sollten. Alle erreichten die Gondel rechtzeitig, und so waren wir schon bald wieder im Tal. Als wir in Brig ankamen, merkten wir, dass es Sonntag war, und alle Läden geschlossen hatten. Also liefen wir direkt zu den Fahlsegler. Sobald wir entdeckt hatten, wie sie durch den blauen Himmel schossen, begannen wir zu essen. Bald schon gingen wir allerdings zurück zum Bahnhof und nahmen einen Zug früher nach Hause – ziemlich erschöpft waren wir nämlich alle.