Raufussbussard, Seidensänger und Ringschnabelente am Genfersee

Am Samstag machten sich die drei Natrixler Elias, Levi und Ruben auf in die Westschweiz, um den seit einer Woche anwesenden Raufussbussard zu twitchen. Für Levi und Ruben begann der Tag schon früh: der Wecker klingelte um 3:50 Uhr. Nach der Velofahrt durch die Eiseskälte St. Gallens begann die 4.5h-Fahrt nach Villeneuve. In Zürich stiess dann Elias dazu. Deshalb war fertig mit Schlafen, es machte die Fahrt aber auch viel unterhaltsamer. In Villeneuve angekommen, machten wir einen kurzen Abstecher zum Seidensänger, jedoch ohne grosse Hoffnungen, denn er war seit fast einem Monat nicht mehr gesehen worden. Kaum waren wir da, hörten wir neben den Rufen einer Rotdrossel und eines Kleinspechtes einen interessanten Ruf!! Wir dachten sofort an den Seidensänger, doch wir waren uns noch nicht ganz sicher. Nach weiteren Tonaufnahmen und direkter Auswertung am Laptop kamen wir der Sache immer näher. Schlussendlich war klar: Es ist ein Seidensänger! Er rief lange aus dem Schilf vor uns, dabei gelang es uns, einen ganz kurzen Blick auf ihn zu erhaschen.

Berauscht von diesem unerwarteten Lifer gingen wir weiter Richtung Raufussbussard. Nach kurzem Warten flog der Raufussbussard im 1. Kalenderjahr jagend über unsere Köpfe. Wir konnten ihn einige Male rüttelnd beobachten und zweimal ist er in einen Baum (fast über uns ;-)) gelandet. Diese schöne Art erfüllte unsere Herzen! Dazwischen flog er grosse Runden vor den verschneiten Bergen und wurde dabei von einer Krähe angegriffen: eine spektakuläre Beobachtung!

Dann gingen und rannten wir zurück zum Bahnhof, denn wir hatten für diesen Tag noch etwas anderes vor! Nach 1.5h Zugfahrt kamen wir in Genf an, und wir gingen zielstrebig an den See. Der Jet d’eau war für uns alle ein spezieller Anblick, man nimmt ja nicht alle Tage die weite Reise nach Genf auf sich. Doch wir verweilten nur kurz, denn wir wollten an unser Ziel, den Port de Paquis. Seit einiger Zeit hält sich dort eine Ringschnabelente auf. Schon nach kurzem Absuchen wurde Levi fündig! Sie zeigte sich sehr schön, tauchte aber auch oft. Einmal kam sie kurz bis auf 5m heran! Doch leider hatten zwei unserer Kameras wegen der Kälte ihren Geist aufgegeben, weshalb nur noch Levis Kamera funktionierte. Den verbleibenden Akku teilten wir auf, sodass am Ende alle ihre Fotos schiessen konnten. Überglücklich machten wir uns auf den Rückweg.
Was für ein genialer Tag! Mit 3 Lifern für Levi, 2 für Elias und 1 für Ruben.

Im Zug gab es dann noch eine kleine Überraschung: Fussballfans hatten die Gleise gestürmt, unsere Weiterfahrt verzögerte sich um eine Stunde. Wir nahmen es gelassen, schauten unsere Fotos an und begannen diesen Blogeintrag zu schreiben. In Lausanne stieg noch Merlin dazu, der am Nachmittag ebenfalls beim Raufussbussard gewesen war (leider nicht mehr mit Sonne). Er versorgte uns mit einem feinen Znacht und wir konnten gemeinsam einen Tag Revue passieren lassen, an den wir noch lange mit Freude zurückdenken werden!