An diesem Sonntagmorgen trafen sich zum zweiten Mal an dem Wochenende viele Natrixler beim Treffpunkt Bahnhof Zürich. Wegen Corona waren es wiederum eine frühe und eine späte Gruppe. Die frühe Gruppe traf sich bereits um 05:55! Mit dem Zug ging es nach Bern und von dort via Ins mit je 30 Minuten Wartezeit nach La Sauge. Wir wurden mit Sonnenschein begrüsst und gingen dem mehr als 2 Kilometer langen Damm entlang, gespannt auf die Arten, die vorne auf uns warten würden. Auf dem Weg sahen wir Biberspuren und hörten viele Rohrsänger. Vorne auf dem Damm konnten wir schon die frühere Gruppe sehen.
Wir eilten zu ihnen und sahen dabei noch ein Braunkehlchen und hörten Rotschenkel. Als wir etwa 100 Meter vom Dammende entfernt waren, sahen wir die Rotschenkel auch noch. Auf der anderen Flussseite entdeckten wir junge Mittelmeermöwen. Die frühere Gruppe zeigte uns zwei Trauerseeschwalben und beschrieb, welche Pfähle mit Flussseeschwalben besetzt waren. Kurze Zeit später konnten wir auch noch eine Weissbartseeschwalbe entdecken, bevor es sehr heftig zu regnen anfing. Wir gingen noch ganz nach vorne auf den Damm. Als wir aber im Wetterbericht lasen, dass das Wetter auch in 2 Stunden nicht besser werden sollte, entschieden wir uns – völlig durchnässt – an einem geschützten Ort essen zu gehen. Doch als wir nur kurz gelaufen waren, entdeckten wir plötzlich zwei wenige Wochen alte Frischlinge direkt neben dem Weg. Wir fotografierten sie und beobachteten die Kleinen, bis plötzlich von vorne aus dem Schilf die Mutter der beiden kam. Sie stürmte aggressiv auf uns zu und wollte uns wahrscheinlich umrennen. Als ihr jemand einen Regenschirm entgegenhielt, drehte sie sich wieder um. Doch wir waren ängstlich und gingen dann doch wieder schnell zurück zum Naturzentrum.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen marschierten wir gesättigt in Richtung Gamshoger. Auf einer Wiese unweit der Hauptstrasse zeigte sich bereits die nächste Seltenheit: Eine Pfuhlschnepfe, die während ihrer langen Reise nordwärts einen kurzen Stopp einlegte!
Wir entschieden uns, noch zum Fanelhaus zu gehen, denn dort wurde am Morgen ein Kuhreiher gemeldet. Leider sahen wir ihn dort nicht. Auf dem Weg beobachteten wir einen kleineren, fliegenden Reiher, was möglicherweise ein Rallenreiher war. Als wir wieder zurück waren, gingen wir doch noch zum Gamshoger, von wo aus wir u.a. zwei Zwergdommeln beobachten, die sehr nahe vor uns im Schilf landeten.
Auf einer der Inseln zeigten sich uns noch ein Zwergstrandläufer, ein Knutt und mehrere Grünschenkel. Schon bald jedoch mussten wir leider wieder zurück zur Busstation, und es neigte sich ein wieder einmal erfolgreicher Tag dem Ende zu – ein solcher Frühlingstag im Fanel ist immer ein Highlight!!