Bodensee

Wie immer trafen wir uns am frühen Morgen beim Treffpunkt am Hauptbahnhof. Noch schläfrig machten wir uns auf den Weg zur Steinacher Bucht. Nach einer ca. einstündigen Zugreise kamen wir endlich an. Voller Hoffnung gingen wir wegen der gemeldeten Ohrentaucher und Bergenten vom Bahnhof zur Bucht. Dort angekommen, begrüssten uns schon Singschwäne und Ohrentaucher. Moritz erklärte uns spannende Fakten über Enten in der Schweiz.

Währenddessen flog eine verdächtig, kleine Gans vorbei – leider bemerkten sie viele unserer Gruppe zu spät, und so sahen doch nur die wenigsten die Gans. Elias hatte anhand seiner Fotos den Verdacht, dass es sich um eine Ringelgans handeln könnte. Wir hofften, dass sie in der Nähe gelandet sein könnte und liefen in die Richtung, in die sie geflogen war. Wir sahen sie aber nicht mehr, aber dafür noch einige weitere Singschwäne, Brandgänse und Sturmmöwen.

Weiter im Zug sahen wir aus dem Fenster ein paar Gänse zwischen einem Trupp von Großen Brachvögeln. Weil der Zug leider schnell vorbeifuhr, blieben die Gänse unbestimmt. Könnte es sich um die Ringelgans handeln?

Am Bahnhof teilten wir uns dann in zwei Gruppen auf: Die eine suchte nach der Ringelgans auf den Feldern, die andere versuchte ihr Glück am Ufer des Bodensees. Die erste Gruppe (dort, wo ich war) wurde von einem Sperber, einem Trupp Brachvögeln und singenden Singschwänen erfreut. Doch leider blieb die Ringelgans weiterhin verschollen.
Wieder beim Bahnhof angekommen, nahmen wir den Zug nach Güttingen. Während der Fahrt hatten wir genügend Zeit, um uns auszutauschen. So erfuhren wir, dass die andere Gruppe vorher noch Samtenten und Singschwäne gesehen hatte. Nun war es schließlich Zeit zum Aussteigen. Auf dem Weg zum Hafen entdeckten wir noch einen Kleinspecht (der sich aber zu kurz zeigte, um Fotos von ihm zu machen) und einen außergewöhnlich großen Trupp von Ohrentauchern, der aus fünf (!) Individuen bestand.
Im Hafengelände wurden wir schon von der hellen Mittagssonne geblendet, und die Vogelwelt scheute sich auch nicht: Mittelsäger balzten um die Wette, Schellenten tauchten auf und ab, und die vielen Kolbenenten erfreuten die Fotografen.

Wir machten uns auf den Weg nach Münsterlingen, als plötzlich die Eilmeldung der Ringelgans kam! Schnell änderten wir den Plan und fuhren mit dem nächsten Zug wieder zurück nach Arbon. Dann kam aber ein Problem auf: Unser Zug nach Romanshorn hatte Verspätung, und so kam es, dass wir die Anschlussverbindung nicht schafften. Da der nächste Zug erst viel später fuhr, probierten wir, noch das Beste aus Romanshorn zu machen. Hoffnungslos, die Ringelgans heute noch einmal sehen zu können, birdeten wir am Hafen von Romanshorn.
Doch auf einmal bekamen wir die Meldung, dass die Ringelgans in unsere Richtung losgeflogen sei. Jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit, ob die Ringelgans bei uns vorbeifliegen würde. Aufgeregt spähten wir in den Himmel – bis jetzt war aber noch keine Gans zu sehen. Im Hafen entdeckten wir noch weitere ornithologische Leckerbissen wie einen Tafel- x Moorenten-Hybriden und Silbermöwe, als Béla vor uns ganz laut rief: „Die Ringelgans!“ Und da flog sie, zierlich und klein.

Nun konnten eigentlich alle (außer Ruben 😢) einen Blick auf diese seltene nordische Gans erhaschen. Voller Freude machten wir uns auf den Weg zurück zum Bahnhof – wir hatten ja noch eine Station, das Ermatinger Becken, übrig.

Im Ermatinger Becken erfreuten wir uns an den herzigen Bachstelzen, die im Schlick herumturnten, an den vielen Brandgänsen und Singschwänen – auch die Zwergschwäne zeigten sich sogar.

Bei der Rückfahrt spielten noch einige Runden Werwölfeln. Schließlich hatten wir einen wunderschönen und sehr erfolgreichen Tag!