Seit Jahren führen wir im Herbst das traditionelle Eurobirdwatch mit Arbeitseinsatz in unserem Naturschutzgebiet Hegmatten in Winterthur durch. Wegen sehr schlechtem Wetter verschoben wir die Exkursion jedoch um eine Woche und so entfiel dieses Jahr leider der Eurobirdwatch-Teil. Trotzdem sollte das Beobachten nicht zu kurz kommen. 😉
Früh am Morgen trafen wir uns in der Hegmatte. Einige Frühaufsteher waren schon seit der Dämmerung am fleissigen Zählen der Zugvögel. Der Grossteil von uns wollte aber zuerst die Arbeit erledigen. So packte sich jeder einen Rechen und los ging es! Die Gärtner von der Stadt haben mit einer speziellen Maschine alles Schilf geschnitten, doch unser Job war es nun, dieses vom weichen Untergrund zusammen zu rechen und auf Haufen zu werfen. Wir kamen schnell voran und schon bald konnten wir uns bei unserem Gepäck stärken und auch einige Zugvögel beobachten. Dann machte sich die zweite Gruppe ans Fertigrechen und wir durften die durchziehenden Piepmatse beobachten. Viele Wiesenpieper, Feldlerchen, Finken und mehrere seltene Rotkehlpieper flogen uns um die Ohren!
So sieht es vor den fleissigen Natrixlern aus. 
Und so danach. 😀
Später beobachteten wir alle gemeinsam von der Anhöhe aus – bis auf zwei nimmermüde, arbeitswütige Jung-Natrixler und umherschleichende Jung-Fotografen-Natrixler. Plötzlich ruft Simon: “Ein Fischadler!” Der grosse Greifvogel kommt näher und kreist direkt über unseren Köpfen. Aber da stimmt doch etwas nicht! Wieder ist es Simon, der am schnellsten reagiert: “Das ist doch ein Schlangenadler?!?” Leider gelingen uns keine (brauchbaren) Belegfotos, aber die Haltung und der Kontrast von Hals zum Körper liess keine Fragen offen. Eine der seltensten Arten auf den Hegmatten!
Einige Natrixler*innen waren aber enttäuscht, dass es “nur” ein Schlangenadler war: “Ich hätte lieber einen Fischadler gesehen, den Schlangenadler konnten wir ja schon im Urserental beobachten…”. Aber die Enttäuschung hielt nicht lange an. Etwas später zog tatsächlich noch ein Fischadler durch, den wir alle schön im Fernrohr beobachten konnten.
ein Kiebitztrupp 
der Fischadler weit weg 
ein vorbeischiessender Rotkehlpieper 
Silhouette eines Wanderfalken
Dann packten wir langsam unsere Sachen zusammen und gingen zu Fuss Richtung Bushaltestelle. Was für ein Tag! Für ein bisschen Schwitzen am Morgen erhält man in der Hegmatte eine riesige Palette an spannenden Vögeln! Wer dies nicht glaubt, soll sich vom Tagesblatt überzeugen lassen. 😉
